Beschäftigung für Demenzkranke: Mit diesen 153 Ideen können Sie die Situation sofort verändern

Kommt Ihnen das bekannt vor?

Drei Situationen, in denen Beschäftigung für Demenzkranke helfen kann:

• Die verwirrte Tante Beate holt aus und will Sie schlagen.
• Oma Klara (sie hat Alzheimer) schaut traurig aus dem Fenster.
• „Hilfe!“, ruft der demente Ehemann Karl.

Wenn man über die Situation diskutiert, macht man sie dadurch oft noch schlimmer.

Ein aktives Angebot hilft¹.

Ich habe in den vielen Jahren, in denen ich Beschäftigung für Demenzkranke anbiete viele Möglichkeiten kennengelernt.

Dabei muss ich zugeben:

Ich habe meine zwei bis drei Wege, die ich am liebsten wähle.

Weil sie zu mir passen.

Bei mir sind dies:

• Geschichten erzählen
• Redensarten ergänzen lassen
• Gemeinsam spazieren gehen

Andere Betreuende bevorzugen andere Methoden.

Arno Geiger ist Autor des Buches „Der alte König in seinem Exil“.

Er berichtet in einem Podcast² über die Begleitung seines dementen Vaters:

Der Vater hat erzählt. Der Sohn hat diese Welt aufgenommen, sie in Worte gekleidet – und ist mitgegangen.

Anders war es bei der Schwester des Autors. Sie hat lieber mit dem Vater gesungen.

Jeder hat seine Lieblingsmethoden.

Wege, die am besten zu ihm passen.

Ich biete Ihnen jetzt 153 Ideen an.

Und ich lade Sie ein, immer wieder neue auszuprobieren.

Setzen Sie für diese Seite ein Lesezeichen und lassen Sie sich hier immer wieder neu inspirieren.

Beachten Sie dabei folgendes:

• Weniger ist mehr. Wenn Sie etwa zusammen einkaufen, ist nicht der Einkauf das Ziel, sondern das Wohlbefinden Ihres dementen Gegenübers. Besser als 37 Sachen auf dem Einkaufszettel zu suchen ist es, nur 3 Sachen zu holen. Wenn das wunderbar klappt, vielleicht auch 4 oder 5. Und wenn Ihr Gegenüber überfordert ist, gehen Sie ohne Einkauf aus dem Laden – aber ausgeglichen. Das können Sie auf die anderen Ideen der Beschäftigung für Demenzkranke übertragen. Wie etwa Hof wischen oder eine Postkarte schreiben.
• Bieten Sie das an, was zur Biographie passt. Wenn Sie einem Menschen einen Witz erzählen, der immer gerne Witze erzählt hat, wird diese Person häufig schon aufgrund Ihres Tonfalls beim Erzählen lachen. Wenn er nie etwas für Witze übrig hatte, fühlt er sich vielleicht beschämt, weil er nicht mehr um die Ecke denken kann und die Pointe nicht versteht.
• Zelebrieren Sie den normalen Alltag – trotz aller Schwierigkeiten. Was ich damit meine und was das mit meinem Arbeitskollegen aus Eritrea zu tun hat, erzähle ich Ihnen später. Bleiben Sie dran.

Viel Erfolg dabei.

13 Ideen für die Beschäftigung für Demenzkranke: Kochen & Backen

Es gibt unzählige Redensarten zum Essen und Trinken.

Sie kennen bestimmt welche, oder?

Falls Ihnen keine einfällt: Nicht schlimm.

Ich verrate Ihnen weiter unten ein paar.

Die Sprüche rund ums Essen zeigen, wie wichtig es ist.

Hier ein paar Ideen:

• Probieren Sie ein neues Rezept aus.
• Stechen Sie Plätzchen aus und backen Weihnachtskekse (Es gibt auch andere Ausstecherformen für unter dem Jahr).
• Backen Sie gemeinsam einen Kuchen.
• Essen Sie gemeinsam.
• Schnippeln Sie zusammen Gemüse.
• Richten Sie einen Gemüseteller.
• Bereiten Sie Snacks und Fingerfood vor.
• Fachsimpeln Sie über Kochrezepte.
• Räumen Sie die Vorratskammer auf.
• Spülen Sie gemeinsam von Hand ab.
• Räumen Sie die Spülmaschine zusammen ein.
• Räumen Sie gemeinsam Geschirr auf.
• Bringen Sie den Müll runter.

Auch hier gilt:

Die Biographie gibt vor, wie gut sich die Küche für die Beschäftigung für Demenzkranke eignet.

Hat jemand früher gerne gekocht oder war es lästig für ihn?

Welche Speisen liebt mein Gegenüber – und was mag er gar nicht?

Hat jemand im Krieg Hunger gelitten oder hatte er immer genug zu essen?

Falls Sie auf diese Fragen eine Antwort haben, können Sie Ihren Kochpartner besser einschätzen.

10 Ideen rund um Haushalt und Wäschekammer

Normale Dinge, die man automatisiert macht sind eine tolle Beschäftigung für Demenzkranke.

Gerade, weil man nicht darüber nachdenken muss.

Man muss sich nicht überlegen, ob man Wäsche zusammenlegen will.

Nicht in sich hinein spüren, ob man gerade Lust dazu hat.

Man tut es einfach.

Und es kann Ihrem Gegenüber das Gefühl vermitteln:

Ich war erfolgreich.

Ich kann noch was.

Einige Ideen für die Beschäftigung für Demenzkranke aus dem Bereich Haushalt & Wäsche:

• Staub saugen.
• Fegen.
• Wischen.
• Staub wischen.
• Fenster und Spiegel putzen.
• Wäsche sortieren.
• Tücher zusammen legen.
• Sockenpaare zusammen sortieren.
• Bügeln.
• Matratze, Bettdecke oder Kissen beziehen.

16 weitere Ideen rund ums Haus

Menschen mit Demenz brauchen oft länger.

Und sie schaffen es nicht mehr so gut wie früher.

Aber der Drang ist noch da, das zu bewahren und zu pflegen, was einem anvertraut wurde.

Dinge instand zu halten.

Und für andere Menschen schön zu machen.

Beispiele für die Beschäftigung für Demenzkranke, die sich rund ums Haus ergeben können:

• Frühling: Fahrrad reparieren, Bäume schneiden, Gartenbank streichen.
• Sommer: Fensterbrett mit Blumen dekorieren, Blumen gießen, das Auto waschen und saugen, Nistkästen kontrollieren und reinigen.
• Herbst: Blätter zusammen fegen, Sträucher schneiden, Regenrinne kontrollieren, ein Nest für Igel zum Überwintern bauen.
• Winter: Schnee räumen, einen Schneemann vor dem Haus bauen, Gehweg streuen, Christbaum vor dem Haus aufstellen, Beleuchtung jeden Abend an und aus schalten.

Und noch eine Aktivität findet im Haus statt. Ich habe sie wie gesagt von meinem eritreischen Arbeitskollegen gelernt. Und sie hat mit dem Geschmackssinn zu tun.

Neugierig?

Ich verrate es Ihnen später.

Versprochen.

Wie gesagt: Das sind alltägliche Aufgaben.

Der Clou daran ist aber, nicht die Aufgabe im Fokus zu haben.

Sondern den Menschen, mit dem ich sie erledige.

7 x Beschäftigung für Demenzkranke: Spiele & Rätsel

Liebt Ihr Gegenüber Spiele? Dann schlage ich Ihnen ein paar vor. Hier meine Liste:

• Brettspiele: Schach, Mühle, Mensch-ärgere-dich-nicht, Dame.
• Kartenspiele: Skat, Rommé, 66.
• Gemeinsam Puzzeln.
• Paare erraten lassen: Adam & Eva, Dick & Doof, Romeo & Julia…
• Gegenteile erraten lassen: heiß & kalt, groß & klein, schwarz & weiß…
• Reimwörter suchen. Zum Beispiel zu „Traum“. Lösung: Baum, Schaum, kaum.
• Kreuzworträtsel.

Vielleicht haben Sie noch mehr Spielideen für die Beschäftigung für Demenzkranke? Dann spielen Sie los. Wichtig ist, dass es Ihrem Gegenüber Spaß macht.

7 Ideen: Viel Spaß auf 4 Pfoten

Tiere bringen Freude ins Leben. Sie sind auch eine schöne Beschäftigung für Demenzkranke.

Ein paar Ideen zum Thema Tiere:

• Mit Hund und Katz: Fellpflege, beim Spielen zuschauen, Fressen richten.
• Mit Vogel und Fisch: Beobachten, Aquarium oder Käfig reinigen.
• Oder wenn Sie keine Tiere haben: Fotos von Tieren zeigen, Lustige Tiervideos schauen.

Tiere sind nicht jedermanns Geschmack.

Genau so wenig wie der Zutatentipp meines Arbeitskollegen aus Eritrea.

Verrate ich Ihnen später.

Lesen Sie weiter.

Aber erstmal eine Frage:

Suchen Sie noch was zum Vorlesen zum Thema Tiere?

Dann hier ein Tipp:

11 x Beschäftigung für Demenzkranke: Büro & Schreibtisch

Schreiben beruhigt mich.

Mit der Tastatur.

Oder mit dem Stift auf Notizzetteln.

Und Zettel ordnen tut mir dann auch gut.

Gestehen Sie Menschen mit Demenz ihr eigenes System zu.

Sie müssen die Sachen nicht so ordnen, wie ich das als sinnvoll erachte.

Einige Ideen für die Beschäftigung für Demenzkranke aus dem Bereich Büro & Schreibtisch:

• Akten im Regal sortieren.
• Papiere lochen und abheften.
• Blätter zusammen tackern.
• Mit der Tastatur schreiben.
• Auf Blättern schreiben.
• Fächer mit Kleinkram sortieren: Büroklammern, Tintenpatronen, Klammern für den Tacker.
• Papiere ordnen.
• Die Stifteschublade aufräumen, Kugelschreiber testen, kaputte Stifte aussortieren.
• Briefumschläge ordnen.
• Flyer, Broschüren, Visitenkarten ordnen.
• Das Büro abstauben.

8 sportliche Ideen

Je weniger man sich bewegt, umso höher die Sturzgefahr.

Das ist schon Grund genug, dass sich auch Menschen mit Demenz bewegen können.³

Wichtig ist das richtige Maß.

Man muss ja keinen Marathon mehr gewinnen.

Und braucht sich auch niemandem zu beweisen.

Im Vordergrund bei sportlicher Beschäftigung für Demenzkranke steht der Spaß.

Wenn Sie entsprechende Angebote finden, wählen Sie ein Gruppenangebot.

Das schafft Kontakte und steigert das Wohlbefinden noch mehr.

Möglich ist dies zum Beispiel bei…

• Turnvereinen, die einen Blick auf Senioren und / oder Menschen mit Demenz haben.
• Tanzschulen mit entsprechenden Angeboten.
• Tipp: Fragen Sie die lokalen Alzheimerverbände nach Angeboten in Ihrer Nähe.

Hier ein paar Ideen für sportliche Angebote für Menschen mit Demenz:

• Tanzen.
• Treppen steigen.
• Mit dem Fußball versuchen, ein Ziel zu treffen.
• Kegeln: In manchen Restaurants gibt es noch Kegelbahnen. So wie früher.
• Luftballon-Tennis: Zwei Spieler. Zwei Fliegenklatschen, ein Luftballon – schauen Sie mal, wie viel Spaß das machen kann. (Geht auch in der Gruppe im Stuhlkreis)
• Gymnastik.
• Spazieren gehen.
• Auf dem Hometrainer oder Liegefahrrad radeln.

Beschäftigung für Demenzkranke: 4 Ideen zum Thema Handarbeit

Wer zu Nadel & Faden greift, wird dabei nicht nur kreativ:

Nein, diese Beschäftigung für Demenzkranke trainiert auch die Feinmotorik.

Klassische Handarbeit:

• Häkeln
• Stricken
• Nähen
• Knüpfen

Suchen Sie die Tätigkeit heraus, die Ihr Gegenüber gerne gemacht hat.

Vielleicht Jahrzehnte lang.

An langen Winterabenden.

In der Stube.

Am Kachelofen.

Hier kommt es nicht darauf an, dass jede Masche sitzt.

Schon allein das Gefühl, Stoff und Faden in der Hand zu haben, kann gut tun.

Sie können für Ihr Gegenüber auch mal eine Reihe stricken.

Oder helfen.

Am besten möglichst dezent.

Unaufdringlich.

Sodass es nicht so wirkt, wie wenn Sie korrigieren möchten.

Vorlesen schafft Verbindung: 15 Ideen

Wer vorliest, tut dem Zuhörer und sich selbst einen Gefallen. Vorlesen erweitert den Wortschatz.

Und es stärkt die Beziehung. Hier einige Ideen, was Sie vorlesen können:

• Aus der Zeitung.
• Aus dem Mitteilungsblatt der Stadt.
• Lebenserinnerungen aus dem Tagebuch Ihres Zuhörers, falls er es Ihnen zur Verfügung stellt. Oder Erlebnisse, die er Ihnen erzählt hat und Sie für ihn aufgeschrieben haben.
• Eigene Erlebnisse, die Sie aufgeschrieben haben – falls es einen Bezug zu Ihrem Zuhörer gibt oder es ihn interessiert.
• Lieblingsbücher von früher.
• Aus der Bibel.
• Aus kirchlichen Gesangsbüchern.
• Aus Volksliederbüchern.
• Bewegungs- und Gymnastikgeschichten.
• Geschichten die mit der Jahreszeit zu tun haben.
• Kurzgeschichten.
• Andachten.
• Reisegeschichten.
• Witze.
• Vorlesebücher für Menschen mit Demenz / Kurzgeschichte für Demenzkranke.

Sie fragen sich, wo Sie Vorlesebücher für Menschen mit Demenz her bekommen?

Gut, dass Sie fragen.

Ich habe welche geschrieben.

Nutzen Sie diese bei der Beschäftigung für Demenzkranke.

Hier ein Beispiel:

11 Ideen: Wie wärs mit einem Ausflug?

Vieles ist bei der Beschäftigung für Demenzkranke nicht mehr möglich.

Manches vielleicht doch noch.

Oder in angepasster Form.

Hier einige Ideen:

• Gehen Sie ins Kino – oder schaffen Sie zuhause Kinoatmosphäre.
• Gehen Sie in den Wald – oder holen einen Korb voller Äste, Blätter und Rinde aus dem Wald ins Haus.
• Schauen Sie sich eine lokale Sehenswürdigkeit an. Oder bringen Sie Fotos mit und lesen Sie aus einem Heimatbuch vor, was es damit auf sich hat.
• Fahren Sie zu einem für die Person wichtigen Ort. Oder bringen Sie den Ort auf kreative Art in die Wohnung.
• Machen Sie einen Ausflug in den Tierpark oder Zoo. Oder leihen Sie sich mal für einen Mittag Vögel im Käfig, Hamster oder Meerschweinchen aus.
• Füttern Sie die Spatzen auf dem Fensterbrett und beobachten diese. Oder hängen Sie im Garten Meisenknödel auf und beobachten die Vögel bei einem kleinen Ausflug in den Garten.
• Besuchen Sie das nächste Rotwildgehege. Wenn es erlaubt ist, können Sie die Tiere auch mit Kastanien oder trockenem Brot füttern. Sie können auch zuhause Bildbände über Rehe und Hirsche anschauen.
• Fahren Sie mit dem Auto durch die Heimat Ihres Gegenübers. Fahren Sie zu Orten, die er liebt oder die ihm wichtig sind. Das müssen nicht immer Orte sein, die ich als Fahrer für romantisch halte. Es kann auch sein, dass dem dementen Senior ein Besuch auf dem Friedhof wichtig ist.
• Fragen Sie doch einmal einen Oldtimerclub in der Gegend an, ob sie einen Ausflug im Wagen der Kindheit ihres Gegenübers anbieten – vielleicht einer Ente oder einem Käfer. Oder ob der Verein mit dem Auto zu Besuch zu Ihnen kommt. Und Sie das Auto gemeinsam im Hof inspizieren können.
• Gehen Sie ein Eis essen. Oder servieren Sie das Eis zuhause in einem so schönen Ambiente wie in einem Eiscafé.
• Und – das Gute liegt oft so nah: Besuchen Sie doch mal Ihre Nachbarn. Oder laden Sie Ihre Nachbarn zu sich ein.

Beschäftigung für Demenzkranke: 5 x Gemeinsam etwas erleben

Manchmal tut in der Beschäftigung für Demenzkranke ein Tapetenwechsel gut.

Hier ein paar schnelle Ideen:

• Gehen Sie zusammen einkaufen.
• Besuchen Sie die Kneipe in Ihrer Straße.
• Gehen Sie zum Bach und hören diesem beim Rauschen zu. Im Sommer können Sie auch die Füße ins Wasser hängen.
• Gehen Sie shoppen.
• Kaufen Sie Geschenke ein.

13 Ideen: Am Fenster und im Garten

Johanna hatte immer einen Garten.

Während des Kriegs war er notwendig, um zu überleben.

Später konnte sie sich bei der Arbeit im Schrebergarten sogar entspannen.

Als sie dement wurde, hatte sie keine Kraft mehr, um den Garten umzugraben.

Aber:

Wenn man ihr einen Eimer mit Gartenerde und Steinen hin stellte, war sie glücklich.

Sie strahlte.

Und sortierte stundenlang die Steine aus der Erde heraus.

Dieses Beispiel zeigt:

Beschäftigung für Demenzkranke hilft.

Vor allem, wenn man die biographischen Vorlieben kennt.

Noch ein paar weitere Ideen:

• Von drinnen aus: Wenn Sie nicht raus gehen können, schauen Sie aufmerksam aus dem Fenster. Hören Sie den Vögeln beim Singen zu. Stellen Sie sich einen Topf mit Kräutern aufs Fensterbrett und gießen die Kräuter gemeinsam.
• Im Garten kann man viele Arbeiten in abgespeckter Version machen: Das Unkraut nicht am Hang jäten – sondern an einer Stelle, an der man sich dazu gut auf den Boden setzen kann. Wenn Bäume schneiden zu schwierig ist, kann man auch die bereits abgeschnittenen Äste mit der Gartenschere klein schneiden lassen. Zum Pflanzen gießen kann man eine kleine Gießkanne verwenden, wenn die große zu schwer ist. Auch für folgende Gartenaktivitäten können Sie sich vereinfachte Herangehensweisen ausdenken: Hecken stutzen, Rasen mähen oder den Kompost umschichten.
• Und wenn es heiß wird: Suchen Sie einen Sitzplatz im Schatten eines Baumes. Bieten Sie ein Fußbad im Garten an. Stoßen Sie gemeinsam mit dem Lieblingsgetränk an.

8 Ideen: Handwerk ist eine gute Beschäftigung für Demenzkranke

Wer gerne gebastelt hat, erlebt vielleicht mit einer der folgenden Ideen zur Beschäftigung für Demenzkranke schöne Augenblicke:

• Schrank zusammenbauen.
• Etwas reparieren.
• Tapezieren.
• Streichen.
• Sägen.
• Bohren.
• Kleben.
• Oder lassen Sie Ihr Gegenüber in einer Werkzeugkiste wühlen oder sich von ihm das Werkzeug erklären.

Ergänzend empfehle ich Ihnen meinen Artikel Beschäftigung für demenzkranke Männer.

4 musikalische Ideen

Musik bringt in Bewegung. Und sie hebt die Stimmung. Einige Ideen für die Beschäftigung für Demenzkranke:

• Tanzen.
• Singen.
• Ein Musikinstrument spielen.
• Musik hören, die gute Laune macht.

9 x Kreative Beschäftigung für Demenzkranke

Kreativität ist ein Ausdruck des Herzens. Darum kann sie Menschen mit Demenz helfen, sich selbst zu spüren – und über sich selbst hinauszuwachsen. Meine Anregungen für die Beschäftigung für Demenzkranke:

• Ein Fotoalbum gestalten.
• Malen.
• Zeichnen.
• Basteln.
• Nägel lackieren.
• Bilder ausmalen.
• Dekoration zur Jahreszeit gestalten.
• Dinge aufzählen, für die man dankbar ist.
• Eine Wand als Bilderwand verwenden und immer wieder neu gemeinsam dekorieren.

4 Ideen: Sich nahe sein in der Beschäftigung für Demenzkranke

Nähe und Distanz sind auch in der Beschäftigung für Demenzkranke ein wichtiges Thema. Gerade für pflegende Angehörige, Ehepartner und Kinder kann es gut sein, auch Nähe zuzulassen (soweit das natürlich auch für Sie in Ordnung ist):

• In den Arm nehmen.
• Kuscheln.
• Massage.
• Baden.

Sich pflegen & schön machen – 7 Ideen

Es ist mehr als eine tägliche Routine⁴: Wer sich schön macht, ist sich etwas wert. Darum erleben Sie diese Beschäftigung für Demenzkranke doch als sinnstiftendes Ritual. Bauen Sie es aus und genießen sie es:

• Körperpflege.
• Duschen.
• Kämmen.
• Nagelpflege.
• Lippenstift auftragen.
• Haarpflege.
• Fußbad.

12 weitere Ideen für die Beschäftigung für Demenzkranke

• Kleidung sortieren: Sommer- und Wintersachen – aus der Kiste vom Speicher in den Schrank. Und umgekehrt.
• Fotos anschauen: Ach so war das früher.
• Fotos sortieren: Was gehört eigentlich wozu?
• Modellbau kuriert so manchen ersehnten Berufswunsch: Flugzeuge, Schiffe, Autos.
• Etwas sortieren: Besteck, Werkzeug, Lebensmittel.
• Jemanden anrufen: Wer würde sich freuen, heute von Ihnen zu hören?
• Geschenke basteln: Wer etwas verschenkt, ist selbst meist noch mehr beschenkt.
• Kinder einladen: Ihr Lachen steckt an.
• Ein Feuer machen: Dabei kann man auch gut fachsimpeln, wie man das macht.
• Am Lagerfeuer sitzen: Und wenn man nichts zum Reden weiß, einfach in die Flammen gucken.
• Für den Sommer: Erfrischende Getränke – zum Beispiel Wasser mit einem Pfefferminzblatt aus dem eigenen Beet.
• Für den Winter: Warme Getränke erwärmen auch das Herz – egal ob Tee, Kakao oder Gemüsebrühe. Für welches Getränk mit mein Arbeitskollege eine besondere Würze verraten hat, erzähle ich Ihnen gleich. Vorher noch ein paar Wege mit Sprache…

Wenn Sie noch mehr über Demenz wissen möchten, schauen Sie doch mal in meinen Vortrag über Demenz.

8 Wege mit Sprache in der Beschäftigung für Demenzkranke

Sprache⁵ funktioniert besonders gut in frühen Phasen der Demenz. Aber Sie können es auch im späteren Verlauf probieren. Denn die Stimme hören tut meistens gut. Lesen Sie hierzu auch meinen Beitrag zum Thema Validation nach Naomi Feil. Einige Ideen für die Beschäftigung für Demenzkranke, die mit Sprache zu tun haben:

• Redensarten: Am Anfang dieses Beitrags ging es um die Küche und kochen. Einige Redensarten zu diesem Thema: „Hunger ist der beste Koch“, „Liebe geht durch den Magen“ – oder: „Viele Köche verderben den Brei.“
• Sich erzählen lassen: Stellen Sie Fragen zur Biographie, zu Beruf und Hobby. Schreiben Sie die Erlebnisse auch auf. Vielleicht können Sie diese Ihrem Gegenüber später wieder erzählen.
• Eine Postkarte schreiben: Wer würde sich über eine Postkarte von Ihrem Gegenüber freuen?
• Gemeinsam beten: Der Klassiker schlechthin ist das „Vater unser“.
• Gedichte aufsagen: Früher musste man in der Schule viel mehr Gedichte auswendig lernen. Fragen Sie mal nach „Schillers Glocke“ oder dem „Zauberlehrling“.
• Eine Fremdsprache sprechen: Kann Ihr Gegenüber gut englisch, französisch oder spanisch? Versuchen Sie doch einmal, sich mit ihm in dieser Sprache zu unterhalten. Sollten Sie die Sprache nicht so gut beherrschen, muss das kein Nachteil sein. Dadurch machen Sie den Ihnen anvertrauten Menschen mit Demenz zum kompetenten Ratgeber.
• Sprechen Sie vor dem Essen ein Tischgebet. Beispiel: „Alle guten Gaben, alles was wir haben, kommt o Gott von dir. Wir danken dir dafür.“⁶
• Sprechen Sie ein Abendgebet: „Müde bin ich geh zur Ruh, schließe meine Augen zu…“

Zuletzt: Den Alltag zelebrieren

Eine Tasse Kaffee bekommt man, indem man im Vollautomaten auf einen Knopf drückt.

Es geht aber auch gemütlicher.

Wir zelebrieren zuhause das Kaffeekochen:

Wasser auf 90 Grad kochen, Bohnen mahlen, Filter nässen.

Den Filter mit Kaffeemehl füllen, langsam das Mehl im Wasser quellen lassen, Wasser aufgießen.

Seit ich bei meinem Arbeitskollegen aus Eritrea Kaffee getrunken habe, würze ich meinen schwarzen Kaffee manchmal auch noch mit einer Scheibe Ingwer.

Lecker!

Aber das ist Geschmackssache.

Auf das Zelebrieren⁷ kommt es an.

Nicht nur beim Kaffeekochen.

Ich wünsche Ihnen viele schöne Augenblicke beim Umsetzen dieser Ideen.

Bringen Sie Omas Augen zu leuchten.

Ihr Uli Zeller

Quellen: Beschäftigung für Demenzkranke

1 https://www.bundesgesundheitsministerium.de/fileadmin/Dateien/5_Publikationen/Pflege/Berichte/Bericht_Rahmenempfehlungen_zum_Umgang_mit_herausforderndem_Verhalten_bei_Menschen_mit_Demenz_in_der_stationaeren_Altenhilfe.pdf

2 https://www.desideria.org/demenz/podcast

3 https://demenz-podcast.de/?episode=demenz-podcast-folge-17#podcast

4 https://www.dzne.de/fileadmin/Dateien/editors/images/Standorte/Rostock-Greifswald/Rodriguez/LAB/Forschungsbericht_final.pdf

5 https://www.zfg.uzh.ch/de/beratung/podcast.html

6 Nicht nur für Senioren kann Glaube eine Ressource sein. Beispiel ist Jana Higholder. https://www.janahighholder.de/

7 https://www.sophierosentreter.de/

Zur Mediennutzung: Klassische Medien wie die analoge Zeitung, Fernsehen und Radio spielen immer noch eine zentrale Rolle für Menschen, die 76 Jahre und älter sind. Nur rund 62 Prozent haben Zugang zum Internet. Von denen, die Zugang hat, nutzen ihn nur 55 Prozent häufig. (Hartmann, S., & Klasen, L. (2025). Fernsehen, Radio, Bücher, Zeitungen, Internet: Welche Medien werden in der zweiten Lebenshälfte genutzt? [DZA-Fact Sheet]. Berlin: Deutsches Zentrum für Altersfragen. https//doi.org/10.60922/3rk2-8588)