Leben mit Demenz.
So hieß eine Serie.
Ich habe sie geschrieben.
Für den Singener Lokalteil des SÜDKURIERs.
Hier fasse ich zusammen:
41 Sachen habe ich dabei über das Leben mit Demenz gelernt.
Manches davon sind „nur“ Fragen, auf die ich (noch) keine Antwort habe.
Ich bin selbst im Pflegeheim tätig.
Habe schon Bücher über das Leben mit Demenz geschrieben.
Daher war mir das Thema nicht neu.
Aber beim Schreiben von Zeitungsartikeln über Demenz werden nochmal andere Sachen deutlich.

Sie können sich schnell einen Überblick über die 41 gelernten Punkte verschaffen. Danach können Sie diesen ganzen Artikel lesen oder einige Punkte herausgreifen. Dieser Beitrag über das Leben mit Demenz ist so aufgebaut, dass Sie in wenigen Minuten viel für sich herausholen können.
Inhalt: Meine Essenz aus 100+ Zeitungsartikeln über das Leben mit Demenz
Leben mit Demenz #1: Der größte ambulante Pflegedienst
Nicht Caritas, Diakonie oder AWO. Der größte ambulante Pflegedienst arbeitet ehrenamtlich: pflegende Angehörige. Dies wurde mir beim Besuch von Angehörigengruppen deutlich: Angehörige unterstützen und pflegen, organisieren und betreuen. Sie wühlen sich durch Papiere – und gehen oft über ihre eigenen Kräfte. Sie haben sich diese Aufgabe nicht ausgesucht. Sie wirken im Verborgenen. Sie packen an. Viele über Jahre hinweg.
Leben mit Demenz #2: Verstecken Sie sich nicht im Keller
Wer sich auf andere Menschen einlässt, sich verabredet, gemeinsam etwas unternimmt – bei dem sinkt die Wahrscheinlichkeit, dement zu werden. Sage nicht ich. Berichtete mir ein Facharzt. Und wer jemanden mit Demenz pflegt – dabei aber Hilfe von anderen annimmt – der hält länger durch und ist zuversichtlicher. Das hat mir die Leiterin einer Selbsthilfegruppe bestätigt.
Leben mit Demenz #3: Das Alzheimer-Geheimnis
Vielen ist das große Vergessen peinlich. Die Leiterin einer offenen Demenzsprechstunde sagte mir: „Ich habe Besuchern geraten, offen mit der Demenz des Angehörigen umzugehen.“ Von diesen Menschen habe sie positive Rückmeldungen erhalten.
Leben mit Demenz #4: Geschmeidige Schläuche
Gesunde Blutgefäße können das Gehirn gut mit Blut versorgen. Darum sollte man gut zu den Blutgefäßen sein, hat mir der Facharzt im Interview bestätigt. Will heißen: Treibe Sport. Ernähre dich mediterran (Beispiel: Fisch, Olivenöl). Rauche nicht.
Leben mit Demenz #5: Mit Hirsch-Tapete gegen Demenz
„Wir haben Tapeten mit Hirsch-Motiven“, erzählte mir die Leiterin eines Pflegeheims auf dem Land. Im Heim ein paar Kilometer weiter in der Stadt dagegen hat man auf große Muster und knallige Farben gesetzt. Sie sollen an die 60er- und 70er-Jahre erinnern. Hole die Betroffenen in ihrem Leben mit Demenz da ab, wo sie sind. Mit dem, was sie im Laufe ihres Lebens bewegt hat. Das, was ihnen gefallen hat.
Leben mit Demenz #6: Surfer zwischen den Zeiten
Demenz wird oft als das große Vergessen beschrieben. Doch Demenzen können sich auch anders zeigen. Ich habe es bei Betroffenen miterlebt. Angehörige haben mir davon erzählt. Ein Beispiel ist die Zeitgitterstörung: Der Betroffene surft zwischen den Epochen seines Lebens. Fühlt sich wie ein Kind, dann wie ein Erwachsener oder ein Opa. Weitere Arten, auf die sich eine Demenz zeigen kann sind Persönlichkeitsveränderungen oder Unruhe.
Leben mit Demenz #7: Ein viel zu großer Handschuh
An einem Demenzparcours konnte ich selbst spüren: So kann sich eine Demenz anfühlen. Ich bin machtlos. Die Hände tun zum Beispiel nicht mehr, was sie sollen. Seit ich beim Demenzparcours mit großen Handschuhen gezielt greifen musste, kann ich besser damit umgehen, wenn bei jemandem, der das Leben mit Demenz gestalten muss, feinmotorisch etwas nicht mehr so gut klappt.
Leben mit Demenz #8: Öfter was Neues
Ich war bei einer ungewöhnlichen Veranstaltung zu Gast: Orientalische Klänge im Pflegeheim mit Koch Nuri. Die Menschen in der Pflegeeinrichtung haben begeistert zugehört, mitgemacht und ließen sich mitreißen. Also: Nicht nur mit der „Fischerin vom Bodensee“, griechischem Wein oder den Beatles kann man Senioren und Menschen mit Demenz abholen. Ich kann auch mal was probieren, das sie nicht kennen – wenn sie positiv darauf reagieren.
Leben mit Demenz #9: Essen fürs Hirn
Demenz ist nicht nur Schicksal. Experten haben mir gesagt: Viele Demenzen sind erworben. Durch die Art zu leben. Man kann durchaus aktiv etwas tun, um vorzubeugen. Durch gesunde Ernährung zum Beispiel.

Leben mit Demenz #10: Wundermittel gegen schlechte Laune
Die Augen strahlen, die Mundwinkel gehen nach oben, die Finger klopfen im Takt auf den Tisch. Bei einer Reportage in einem Pflegeheim hat eine Altenpflegerin ein Lied angestimmt. Die Freude sprang über, die Vergesslichkeit war vergessen. Gute Idee für das Leben mit Demenz: Singen, tanzen und fröhlich sein.
Leben mit Demenz #11: Kleine Sachen mit großer Wirkung
Die Geigerin spielt ein Lied vor. Gemeinsam Kartoffeln schälen und eine Suppe kochen. Ein aufmerksamer Blick. Kleine Gesten oder Handlungen. Auf meiner journalistischen Demenzreise habe ich viele kleine Dinge erlebt. Für Menschen mit Demenz waren sie oft wie ein emotionaler Händedruck. Ein Ausdruck, um zu sagen: „Ich bin bei dir.“
Leben mit Demenz #12: Nehmen Sie den Hintereingang
Manchmal kommt etwas besser an, wenn man es mal anders probiert. Nicht nur mit Worten. In meinen Demenz-Reportagen habe ich die Oldtimerfreunde erlebt. Sie haben mit dem Knattern von Motoren und dem typischen Zweitaktergeruch Senioren zum Lächeln gebracht. Senioren, denen die Worte gefehlt haben, um dies im Gespräch zum Ausdruck zu bringen. Statt mit Reden kann ich vielleicht mit einem geliebten Hobby begeistern.
Leben mit Demenz #13: Andere haben ähnliche Sorgen
Die Leiterin eines Demenzcafés schilderte mir: Zwei demente Senioren mit ihren Ehepartnern haben sich im Café getroffen. Das Spannende daran: Die beiden waren direkte Nachbarn. Und einer wusste nicht, dass es an der anderen Seite der Wand die gleichen Nöte gibt. Offen sein und über den Zustand reden. Sich vernetzen und bereit sein, Hilfe anzunehmen – das war in diesem Fall der Gamechanger.
Leben mit Demenz #14: Ab zum Arzt
Demenzkranke haben oft das Gefühl: „Ich bin gar nicht krank. Ich muss nicht zum Arzt.“ Davon hat mir die Leiterin einer offenen Demenzsprechstunde erzählt. Eine genaue Abklärung kann aber helfen. Mein Glückwunsch an alle Angehörigen, die mit viel Fingerspitzengefühl dazu geholfen haben, zu einer genauen Diagnose zu kommen.
Leben mit Demenz #15: Enkel auf Omas Schoß
Bei meiner Demenz-Reise habe ich eine Senioren-Tagespflege kennengelernt, die sich Tür an Tür zu einer Krippengruppe befindet. Aber auch den Kräutergarten eines Pflegeheims. Dort haben sich regelmäßig Senioren und Kindergartenkinder getroffen und den Garten zusammen bewirtschaftet. Die Alten wurden zu Ratgebern. Die Kleinen haben Schwung und Begeisterung gebracht. Das hat das Leben mit Demenz natürlicher und entspannter gemacht.
Leben mit Demenz #16: Immer weiter drehen
Wer sich bewegt, fühlt sich wohler. Gezielte Bewegung kann Stürzen vorbeugen, die Demenz verlangsamen und zum kleinen Lebensglück verhelfen. Altersentsprechende Möglichkeiten der Bewegung gibt es viele: Statt Kegeln an der großen Kegelbahn kann man eine Mini-Kegelbahn einsetzen. Wenn man Probleme mit den Schultern hat, geht vielleicht dennoch basteln, sortieren oder häkeln. Statt eines Marathons kann man einen Spaziergang machen. Ich habe Menschen erlebt, die lieber kleine Dinge gemacht haben als aufzugeben. Aber machen Sie es lieber wie ein Rad, das sich immer weiter dreht: Achten Sie bei Menschen mit Demenz auf Bewegung. Auch wenn es nur kleine Bewegungen sind.

Leben mit Demenz #17: Einsamer Wolf oder Herdentier
Auf meiner Artikelreise habe ich Sportgruppen mit Senioren erlebt, Zeitungsrunden und Singkreise. Fazit: Wer etwas gemeinsam tut, tut sich dabei oft leichter. Lässt sich mitreißen. Tut Dinge, zu denen man sich alleine nicht aufraffen würde.
Leben mit Demenz #18: Kind ohne Namen?
Ich habe mit Menschen aus verschiedenen Kulturen über das Leben mit Demenz gesprochen. In manchen Ländern hat man keinen Begriff für die Krankheit. Demenz ist dort Teil des normalen Alters. Bleibt für mich die Frage, was besser ist: Wenn man einen Begriff hat, um diesen Zustand zu beschreiben? Und damit nach Lösungen suchen kann. Oder wenn das Kind gar keinen Namen hat…
Leben mit Demenz #19: Geplante Spontaneität?
Ich plane Dinge gerne gut. Bei meinem Besuch verschiedener Demenz-Gruppen habe ich gemerkt: Alles kann man nicht planen. Oft muss man spontan reagieren. Ich hatte den Eindruck: Die Gruppen waren die besten, bei denen beides der Fall war: Einerseits liebevoll geplant. Andererseits mit viel Raum für Spontanität. Beispielsweise wenn ein Teilnehmer aufsteht und das Gefühl hat, dass er jetzt los muss zur Arbeit.
Leben mit Demenz #20: Mehr als satt und sauber
Es ist schön, wenn jemand gut gepflegt ist. Perfekt wäre, wenn Pflegekräfte auch die Zeit hätten, sich um tiefere Bedürfnisse zu kümmern: Spazieren gehen, spielen oder zuhören. Leider ist das oft nicht möglich. Zum Glück gibt es Betreuungskräfte. Menschen, die genau dafür da sind. Die nicht pflegen müssen. Sondern sich überlegen: Was tut meinem dementen Gegenüber jetzt gut? Natürlich könnte es noch mehr davon geben. Aber immerhin – ein Anfang ist da…
Leben mit Demenz #21: Lokal schlägt global
Menschen mit Demenz ziehen sich oft zurück. Und sind oft auch in Gedanken wieder dort zuhause, wo sie als Kind gelebt haben. In mehreren Pflegeeinrichtungen habe ich gesehen, dass man sowohl bei Einrichtungsgegenständen als auch bei der Wahl der Bilder auf diese Bedürfnisse eingeht.
Leben mit Demenz #22: Sich aufeinander einstellen
Alleine leben ist nicht das Problem. Sondern, wenn man sich zurückzieht und keine Beziehungen mehr eingeht. Bei meiner Reise habe ich Experten kennengelernt, die vor der Einsamkeit gewarnt haben. Und Menschen, die eben genau das nicht waren: Einsam. Die sich auf andere Menschen eingelassen haben. Und das hat ihnen gut getan.
Leben mit Demenz #23: Nicht alles ist Demenz
Nicht überall, wo Demenz drauf steht, ist auch Demenz drin. Andere Krankheiten können sich ähnlich äußern. Und vorschnell als Demenz beschrieben werden: Delir oder Depression zum Beispiel. Genau hin schauen kann sich lohnen.
Leben mit Demenz #24: Demenz heilen?
Es kann vorkommen, dass Menschen sich verhalten, wie wenn sie dement wären – die zugrunde liegende Krankheit lässt sich aber behandeln. Beim Hydrocephalus („Wasserkopf“) kann der Arzt Hirnwasser ablassen. Und die Symptome lassen nach. Andere Grunderkrankungen können auch behandelt werden und die Demenz lindern. Beispiele: Durchblutungsstörungen, Diabetes mellitus.
Leben mit Demenz #25: Schwieriges Wort – schwierige Sache
Bei meiner journalistischen Reise habe ich oft erlebt: Mit dem Wort „Demenz“ tut man sich schwer. Ich habe einen Zeitungsartikel über ein Demenzcafé geschrieben. Da hat man mich gebeten, es lieber als „Fitnesscafé für Senioren“ zu umschreiben. Und das Wort Demenz am besten gar nicht zu erwähnen. Klar: „Demenz“ – wörtlich übersetzt heißt so was wie „ohne Geist“ oder „ohne Verstand“. Wer will schon so bezeichnet werden?
Leben mit Demenz #26: Wer zuerst kommt, muss auch B sagen
Für jeden Reporter sind Redensarten und hohle Phrasen ein Graus – und der Redakteur streicht sie zurecht aus dem Text. Aber bei Menschen mit Demenz kommen sie gut an. Es gibt ihnen Sicherheit, wenn sie altbekannte Sätze hören – und vielleicht sogar ergänzen können. Ähnlich ist es bei Gebeten oder Liedern. Denn: „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.“ Und: „Wer A sagt, muss auch B sagen“.
Leben mit Demenz #27: Sprache des Herzens
Mancher hat sich im Laufe seines Lebens eine andere Sprache angewöhnt. Hochdeutsch statt Dialekt. Deutsch statt der italienischen Muttersprache. Die Fachsprache eines ungeliebten Berufs – und dabei wollte die Person statt Fabrikarbeiterin eigentlich lieber eine einfache Hausfrau sein. Ein Glück, wenn jemand die wirkliche Herzenssprache seines dementen Gegenübers herausfindet. Und spricht. Etwa der italienische Hausmeister. Die Freundin, die mit schwäbisch bei der alten Dame gut ankam. Oder die Köchin, die das Thema Kochrezepte erwischte.
Leben mit Demenz #28: Wie fühlt sich das an?
Mein Gegenüber mit Demenz lebt in einer so ganz anderen Welt. Wie reagiere ich da? Bei meinem journalistischen Rundflug habe ich mit vielen Experten gesprochen. Einig waren sich alle: Ich muss den dementen Menschen nicht mit Argumenten überzeugen. Wichtiger ist, seine Gefühle ernst zu nehmen und darauf einzugehen.
Leben mit Demenz #29: Zuhause ist es doch am schönsten
Möglichst lange zuhause leben. Das wünscht sich doch jeder. Um den Umzug in ein Pflegeheim hinaus zu zögern, gibt es zahlreiche Angebote: Vom ambulanten Pflegedienst über die Tagespflege bis hin zu 24-Stunden-Pflegekräften, die im Haushalt leben.
Leben mit Demenz #30: Um Himmels Willen
Ich habe Gottesdienste für Menschen mit Demenz besucht – und mit Seelsorgern gesprochen, die Menschen mit Demenz spirituell begleiten. Das hat mir bestätigt: Es gibt noch mehr als das was im Kopf abläuft. Menschen, die in ihrem Leben Gottvertrauen hatten, die fühlen sich meist auch in ihrer Demenz getragen.

Leben mit Demenz #31: Kommt noch was an?
Oma sitzt da und guckt vor sich hin. „Bei ihr kommt nichts mehr an“, sagt die Schwester. Aber: Bei einer Reportage erlebte ich Senioren, die passiv bei einer Musikveranstaltung saßen. Kaum Regungen von sich gaben. Und dennoch: Wer sagt mir, dass sie nichts mitgenommen haben? Auch Menschen mit Demenz haben Spiegelneuronen. Wenn jemand passiv da sitzt, kann im Gehirn viel mehr ablaufen als ich wahrnehme.
Leben mit Demenz #32: Keine Frage des Alters
Nicht jede Demenz ist Alzheimer. Es gibt auch frühe Formen. Beispiel: Frontotemporale Demenz (FTD). Betroffene haben es besonders schwer. Oft wird die Krankheit nicht oder falsch erkannt. FTD geht eher mit Wesensveränderung einher als mit Vergesslichkeit, Und es gibt wenige Pflegeeinrichtungen, die auf junge Menschen mit Demenz spezialisiert sind.
Leben mit Demenz #33: Guter Rat muss nicht teuer sein
Es gibt Hilfsmittel und Gelder, die im Demenzfall eingesetzt werden können. Da dran zu kommen ist nicht immer einfach. Doch es gibt Menschen, die durch den Bürokratie-Dschungel helfen können. Und wissen, welche Formulare ich wie ausfüllen muss. Viele habe ich bei meinen Demenz-Reportagen kennengelernt. Bei der Deutschen Alzheimer Gesellschaft finden Sie hilfreiche Adressen.
Leben mit Demenz #34: Schema F ?
Dinge, die man tun kann ohne darüber nachzudenken, erleichtern den Alltag. Bei Menschen mit Demenz noch mehr als bei anderen Menschen: Zeitung lesen am Morgen. Das Tischgebet. Rituale rund um Fasnacht, Fasching oder Karneval. Der Alltag läuft runder und ist schöner mit Ritualen.
Leben mit Demenz #35: Demenz braucht Botschafter
Die Alzheimer Gesellschaft Baden Württemberg hat folgende Aktion initiiert: Sie bildet DemenzBotschafter. aus. Also Menschen, die dabei helfen, dass Demenz in der Mitte der Gesellschaft ankommt. Und dass Menschen mit Demenz am Leben der Gesellschaft teilnehmen können. Ohne sich schämen zu müssen. Vielen Dank für diese tolle Aktion. Davon können wir noch viel mehr Aktionen brauchen.
Leben mit Demenz #36: Kompost, Kräuter & Kresse
Senioren, die heute von Demenz betroffen sind, sind in einer anderen Zeit aufgewachsen. Damals war man naturverbundener. Vieles, das heute Fachwissen von Landwirten, Jägern oder Gärtnern ist, wusste früher jeder. Manche Augen habe ich bei meinen Recherchen leuchten sehen, wenn die Nase Gartenkräuter gerochen oder die Hand Weizen, Roggen oder Gerste gefühlt hat.

Leben mit Demenz #37: Auch ein Thema für Kinder
Auch mit Kindern kann man über Demenz sprechen. Man soll es sogar. Freilich so, dass die Kinder es verstehen können. Altersgemäß. Mit Bildern. Nicht nur von der traurigen Seite. Die Ärztin und Autorin Ulrike Blatter erklärt in ihrem Buch Kindern Demenz. Im Interview hat sie mir davon berichtet.
Leben mit Demenz #38: Pragmatische Lösungen
Es gibt immer Menschen, die weiter sind als ich. Diesen Eindruck haben mir Menschen einer Selbsthilfegruppe für Demenz-Angehörige bestätigt. Sie können oft sehr konkret weiter helfen. Eine Frau sagte: „Mein Karle trinkt zu wenig. Wenn ich aber mit ihm ins Restaurant gehe und er bekommt ein alkoholfreies Weizenbier, dann zieht er es in einem Zug leer.“ Die Antwort einer anderen Teilnehmerin: „Dann kommt uns doch jetzt ab und zu besuchen. Wir zaubern Restaurant-Flair. Und wir trinken ein Bier auf der Terrasse.“
Leben mit Demenz #39: Mehr als ein Schlagwort
Eine Überschrift allein hilft keinem Menschen, wenn danach kein Artikel dazu kommt. Genauso ist es, wenn man eine Krankheit nur mit einem Überbegriff benennt. Professor Andreas Kruse
, Leiter des Instituts für Gerontologie der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, betonte bei einem Demenz-Kongress, den ich für den SÜDKURIER besucht habe: „Wenn jemand über jemand anderen sagt, er sei dement, lassen Sie das nicht stehen. Fragen Sie, wer diese Diagnose mit welchen Methoden gestellt hat.“ Warum eine genaue Diagnose wichtig ist? Das erfahren Sie hier in meinem gratis Kurs „Mit Demenz besser umgehen“.
Leben mit Demenz #40: Schnippel di schnipp
Kartoffeln schnippeln, umrühren, abschmecken. Gemeinsames kochen lässt (auch den dementen) Koch spüren, wie viel er noch kann. Beim gemeinsamen Essen wird manches Gespräch angeregt. Das habe ich beim Besuch in einem Pflegeheim erlebt, in dem gemeinsam gekocht wurde.

Leben mit Demenz #41: Vielen Dank
Auf meiner journalistischen Reise durch die Welt des Vergessens erlebe ich viele Ermutiger. Sie setzen sich für Menschen mit Demenz ein. Manche beruflich, manche hoch spezialisiert. Andere ehrenamtlich. Vom Besuchsdienst im Pflegeheim bis zum Facharzt für Alterserkrankungen. Es macht mir Mut, dass es so viele Helfer gibt, die sich im Demenz-Bereich engagieren.
Hut ab – und vielen Dank!
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